SHIATSU - Die Kunst „mitt’n drin“ zu sein
(Ein Artikel, den ich für eine Quartierzeitung schrieb)
Seit den 1980-er Jahren entwickelte sich Shiatsu auch im Westen kontinuierlich zu einer bekannten und erfolgreichen Therapieform. Viele Bücher und Artikel wurden verfasst, und was anfangs wie ein Boom anmutete, entwickelte sich vom Sprössling zu einem jungen kräftigen Baum. Verschiedene Triebe sprich Schulen und Shiatsu Gesellschaften entstanden in ganz Europa. So auch 1990 die Shiatsu Gesellschaft Schweiz, die heute ca. 900 Aktivmitglieder zählt. Mittlerweile gibt es ein europäisches Netzwerk und man ist bestrebt, gemeinsame Ausbildungskriterien zu erfassen.
Doch was ist Shiatsu eigentlich genau?
Seine Wurzeln liegen in der An Mo Massage der Traditionellen Chinesischen Medizin und beruht auf der gleichen Philosophie. In Japan entwickelte es sich zu einer eigenständigen Therapieform, in der sich das Wissen um die zwei grundlegenden und antagonistischen Pole Yin und Yang mit westlicher Medizin, Physiotherapie und Psychologie verbindet.
Geboren aus dem Grossen Einen, Wu Chi, schöpfen Yin und Yang in ständiger Wechselwirkung das Universum, die fünf Elemente bzw. Wandlungsphasen und die Meridiane – elektromagnetische Bahnen unter der Haut. Das Meridiansystem kann man sich als grosses Bewässerungssystem vorstellen. Es versorgt den Organismus mit Ki.
Ki (jap.), Chi (chin.) oder Prana (ind.) entspricht dem Prinzip der Lebenskraft. In unserem Kulturkreis ist es als Orgon (Wilhelm Reich), Od (Freiherr von Reichenbach), göttlicher Hauch oder Ens bei Paracelsus bekannt
- "Das Ens Astrale sollt ihr in dem Sinne verstehen: Es ist etwas Unsichtbares, das uns und alle empfindsamen Lebewesen am Leben erhält.“(Paracelsus)
Shiatsu heisst übersetzt Daumendruck, was schon viel über seine Wirkweise aussagt. Durch verschiedene Anwendungsarten von sanft bis dynamisch versucht der Therapeut, den Klienten in seinem Selbstheilungsprozess zu unterstützen (ich verzichte bewusst auf die Erwähnug beider Geschlechter. Ich beziehe mich auf den Mensch, dessen Seele meiner Überzeugung nach weiblich = empfangend ist). Das Ziel ist eine Harmonisierung des Energieflusses im Sinne „alles ist in Bewegung“. Das Nervensytem wird ausgeglichen, es gibt mehr Raum und mehr Freiheit und der Gedankenfluss beruhigt sich, was den Menschen zu seiner Mitte führt. Ein Gefühl tiefer Geborgenheit, des Ganz- oder eben „mitt’n drin“- seins stellt sich ein und erinnert das Bewusstsein an seinen ursprünglichen Zustand der körperlich – seelischen Ausgeglichenheit.
Die Behandlung wird der aktuellen Situation und Kondition des Klienten angepasst und ist für jegliches Alter geeignet. Meist arbeitet man auf einer Baumwollmatte (Futon) oder einem speziellen Massagekissen. Der Klient trägt idealerweise eine lockere Baumwollkleidung.
Eingesetzt wird Shiatsu bei Indikationen wie: Allgemeine akute und chronische Schmerzen, Nacken-, Schulter- und Rückenprobleme, Nervosität, Schlafstörungen, Stress, Verdauungs- und Zyklusstörungen, Erkrankungen der Atemwege, Psychische Symptomatik. Diese Liste erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit.
SHIATSU - Die Kunst „mitt’n drin“ zu sein
Was ist Shiatsu eigentlich genau? Ein Artikel, den ich für eine Quartierzeitung schrieb.
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